KRITIK ZU WIR LIEBTEN NICHT ALLE

TAZ, Katja Kollmann, 05.12.2022, Kritik zu WIR LIEBTEN NICHT ALLE
Das Publikum wird von Anfang an hineingeworfen in die Intimität dieser Familie. Man kommt sich aber nie wie ein Voyeur vor, denn Regisseurin Carolin Millner setzt konsequent auf eine Darstellung, die sich nicht in die Figuren einfühlt. Außerdem rotieren die Schauspielerinnen Lisa Heinrici, Katharina Merschel undMariann Yar im Spiel.
Es findet eine Art fliegender Wechsel bei der Darstellung der verschiedenen weiblichen und männlichen Familienmitglieder statt. Dadurch bekommt die knapp zweistündige Inszenierung Dynamik, ist aber gleichzeitig sehr fokussiert, weil sie konsequent auf Text und Schauspielkunst setzt. Das funktioniert, weil Millner die Schauspielerinnen durch wenige Gesten intime Räume schaffen lässt – im produktiven Gegensatz zum Bühnenbild, das mit dem (fast) einzigen Gestaltungselement Raumteiler bewusst darauf verzichtet. Und das funktioniert vor allem wegen Carolin Millners Bühnentext. Der beleuchtet kurz und intensiv ganz konkrete Lebenssituationen und lässt dann die einzelnen Wolfs zu Wortkommen. Millner erklärt nicht, sie beurteilt nicht, sie wirft klug ihre Schlaglichter aus und lässt vor allem die beiden Frauen zu Wort kommen, die das Rückgrat dieser Familie bilden über Jahrzehnte hinweg. Durch diese weiblichen Stimmen gelingt das intime Porträt einer Familie, in der sich alle als KommunistInnen verstanden haben und in der die Männer, besonders Markus Wolf, über Macht und Gestaltungsspielraum verfügten.”

Liisa Heinrici © André Simonow


 

KRITIK ZU THE WORLD AT LARGE

FAZ, Matthias Bischoff, 05.07.2022, Kritik zu THE WORLD AT LARGE BARELY MOVES ME / SCHADE, DU HAST SO NE KOMISCHE WELTANSCHAUUNG (2022)



Carolin Millners Theatergruppe „Eleganz aus Reflex“ zeigt in der Frankfurter Naxoshalle das traurige Scheitern der Freundschaft zwischen der jüdischen Keramikerin Marguerite Friedlaender und dem deutschen Bildhauer Gerhard Marcks.
Zwei Menschen kommen, vertieft ins Gespräch, auf die Bühne. Es geht um runde und eckige Formen, Keramik, Bronze und Ton, die Sache und die Kunst. Die Welt ringsherum scheint für diese beiden Künstler, einen Mann und eine Frau, nicht zu existieren. Doch in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus war es in Deutschland unmöglich, Teekannen, Geschirr und Plastiken zu schaffen, ohne in den Mahlstrom der Politik zu geraten.
[...] und so sind es vor allem jene Briefpassagen aus den Nachkriegsjahren, die verstören. Unübersehbar wird, dass die Freundschaft der beiden durch die Zeitläufte zerrieben wurde. Und die Intensität der Gespräche über die Kunst kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Gift des Antisemitismus selbst in jenen wirkte, die vorgeblich keine Vorurteile und jüdische Freunde hatten.”


 

KRITIK ZU ERFOLG III

Frankfurter Rundschau, Judith Sternburg, 28.11. 2021, Kritik zu: ERFOLG III: SIEGBERT - DAS VOLK SIEHT NICHT (2021)
“Das studioNAXOS zeigt den Schlussteil seiner kleinen, aber starken Trilogie „Erfolg“ nach Feuchtwangers Roman. […] Ein Solo für Florian Mania, den Regisseurin Carolin Millner in der Naxoshalle auf einen eisblauen, samtigen, unterhöhlten Bergzipfel stellt (Ausstattung: Maylin Habig & Nils Wildegans). Hier lässt es sich eindrucksvoll in Zeitlupe jodeln, aber nicht Volkstümlichkeit ist ihr Begehr, sondern eine gute Stunde lang der Blick in den Kopf eines Menschen mit Übersicht und ohne die Möglichkeit, den Lauf der Dinge zu ändern. Mania klettert, tippelt, starrt, wechselt auch minimalistisch, aber effizient die Rolle, wenn er Momente aus dem Gerichtssaal nachspielt. Manchmal verschwindet er im eisblauen Samtberg und taucht an unerwarteter Stelle wieder auf. Er erzählt, reflektiert, nicht verbissen, aber auch nicht lässig. Vielleicht ist da ein Hauch von resignativer Verwunderung darüber, dass die Menschen noch dümmer und schlechter sind als eh erwartet. Er wird nie laut, er stellt die schreckliche Geschichte mit Geyers Sohn so lakonisch vor wie die Berechnungen des Juristen zur rechtsextremen im Verhältnis zur linksextremen Gewalt. Die Dinge sind lächerlich, Manias Geyer ist es nicht. Er hält wunderbar Abstand zu allem, auch zu uns auf der Tribüne. Die Textfassung überzeugt erneut, sie ist überhaupt kein Versuch nachzuerzählen und trotzdem spannend.”


 

KRITIK ZU ERFOLG I

FAZ, Christoph Schütte, 04.11.2020, Kritik zu: ERFOLG I. Johannna - Geboren um Liebe zu geben?
“Mut hat sie, das muss man Carolin Millner lassen. […]
Millners Inszenierung […] will, ganz anders als so viele Prosa-Dramatisierungen, nicht einfach einen Roman für die Bühne adaptieren, was in vielen Fällen heißt: ihn nacherzählen. Millner verdichtet, nimmt hier und da Anleihen bei Ingeborg Bachmanns "Malina" oder bei Marieluise Fleißer und bleibt doch nah an Feuchtwangers Vorlage. […] Alle Figuren haben in der mit Sarah Gailer, Florian Mania und Andrea Spicher in wechselnden Rollen besetzen Inszenierung ihren mal schillernden, mal heroischen, mal schmierigen, mal kultivierten und dann wieder von sexuellem Begehren motivierten Auftritt auf der ebenso schlichten wie variablen Bühne (Maylin Habig und Nils Wildegans).

"Ich habe die Wahl. Wähle. Kämpfe", sagt Johanna einmal, und darum geht es. Darum, eine Wahl zu treffen, aus der Reihe zu tanzen, wie man angesichts der präzise choreographierten Bilder sagen möchte, und sich zu entscheiden. Und wie es Regisseurin und Ensemble gelingt, die Verdichtung, die allmähliche, aber entschiedene Fokussierung auf die keineswegs heilige, aber authentische, von Freundschaft und Altruismus, Emanzipation und der Hoffnung auf Gerechtigkeit, von Sehnsucht, Begierde und Überdruss gleichermaßen bewegte Johanna plausibel zu machen, das ist nicht nur mutig, das ist vor allem wunderbar gemacht. Ein kleiner, ziemlich großartiger Theaterabend.”

Judith von Sternbrug, Frankfurter Rundschau, 03.11.2020, Kritik zu ERFOLG I: JOHANNA - GEBOREN UM LIEBE ZU GEBEN?



Erfrischend ergebnisoffen […] Umso bemerkenswerter, wie geschickt sich das junge Ensemble […] eine interessante Scheibe herausgeschnitten hat aus Feuchtwangers Roman ERFOLG. […] Hier hakt das Ensemble ein, lässt eine kühl-kecke, bodenständige Johanna tun, was sie tun will. […] Es entsteht eine glückliche Verbindung aus den flüchtigen Bildern und Feuchtwangers großartigen Menschenschilderungen und Dialogen. Sarah Gailer, Andrea Spicher und Florian Mania spielen Johanna und alleanderen, der stete gleitende Rollentausch macht die Figuren nicht unindividuell; zu stark der glasklar, mit Freude an der Sprache gesprochene Text.
Regisseurin Carolin Millner setzt auch auf Pantomime, alles erscheint immer abstrakt und konkret zugleich, eine Aneinanderreihung von Miniaturen.”
Was auch immer es ist – die Art und Weise, wie du deine Geschichte online vermittelst, kann einen gewaltigen Unterschied ausmachen.”


 

KRITIK ZU ROT ODER TOT V

FAZ, David Rittershaus, Dezember 2019, Kritik zu ROT ODER TOT, FOLGE 5: Wendestress - Too much past inside my present.


Immer wieder gelingt es Carolin Millner, das Publikum unterschiedliche Perspektiven einnehmen zu lassen. Mit viel Witz führen die beiden Darstellerinnen Sarah Gailer und Johanna Millner die Gewöhnung an die neue Lebenswelt vor. Millner setzt auf viel Vertrautes und Wiedererkennbares. Zu Recht. In fünf Folgen "ROT ODER TOT" haben Millner und ihr Team gezeigt, wie man mit einfachen Mitteln großes Theater machen kann.”

FREITAG, Alexander Jürgs, 11. Dezember 2019, Kritik zu ROT ODER TOT, FOLGE 5: Wendestress - to much past inside my present.

Nur ein paar Augenblicke dauerte es, da war aus dem weiten Möglichkeitsraum des Umbruchs, der „friedlichen Revolution“, der Weg in den Beitritt geworden.
Gailer und Miller leihen in diesem Abend ihre Stimmen ganz unterschiedlichen Charakteren: dem Stasi-Mitarbeiter, der sich daran klammert, auf der richtigen Seite gestanden zu haben, den Bürgerbewegten, die der Beschleunigung der Ereignisse nichts entgegensetzen können und zu Randfiguren werden, dem Skinhead, der Halt in den nun selbstbewusst auftretenden rechten Netzwerken sucht, der Frau, die mit der Bahn in den Westen aufbricht, die daneben sitzt, während ein Mann mit schwäbischem Dialekt sich über „die aus dem Osten“ das Maul zerreißt. „Ob man mir den Ossi noch ansieht?“, fragt sie sich.”

“Die DDR wird in dieser Inszenierung zu einem windumtosten Kahn, der dem „Wendemanöver“ nicht mehr entkommen kann. Pantomimisch vollführen die Schauspielerinnen die Handgriffe der Segelnden, die Theaterstühle werden zu ihrer Nussschale – es ist ein einfaches, aber eindringliches Bild. Und mehr und mehr wird klar, dass der Lauf der Geschichte nicht zu bremsen ist. Die Kostüme aus weißem Tuch werden durch glitzernde Scheußlichkeiten aus Kunstseide ersetzt, Arbeitsplätze gehen verloren, Bewerbungs-Coachings werden absolviert, die Angst vor den neuen Nazis macht sich breit.
Die Bilanz fällt nach knappen eineinhalb Stunden bitter aus: Aufgestanden und erhoben haben sich die Menschen, gelandet sind sie bei Aldi.”




kritik zu rot oder tot. folge 4: wenn es die idee nicht schon gäbe, hätte ich sie gehabt (2019)

FAZ, David Rittershaus, 19. Juli 2019, Kritik zu ROT ODER TOT, FOLGE 4: Wenn es die Idee nicht schon gäbe, hätte ich sie gehabt.
Wie versetzt man ein Theaterpublikum unmittelbar in eine andere Zeit, etwa in die achtziger Jahre der Deutschen Demokratischen Republik?
Man kann es beispielsweise direkt als Versammlung adressieren, als FDJ-Gemeinschaft, und es ernsthaft auffordern Vorschläge einzubringen. Es geht darum, wie einer jungen Genossin geholfen werden kann, bei der es mit der Ausbildung nicht gut läuft. Das ist noch eine unverfängliche und zeitlose Frage. Doch was, wenn man Entscheidungen zu den essentiellen Fragen dieser Zeit treffen soll: Bleiben oder gehen? Die DDR reformieren oder die Mauer einreißen und sich der Bundesrepublik anschließen? Die lassen sich nicht immer ganz so leicht entscheiden, wie es scheint. [...] Die Konversationen werden selten in direkter Dialogform dargeboten, sondern fast immer über das Publikum geführt, und obwohl der Text in großen Teilen persönliche Positionen vorbringt und sich nah an eine Alltagssprache schmiegt, behält er doch eine hohe literarische Qualität. Millners Inszenierung verzichtet auf unnötige Dekoration und stellt den Diskurs in den Mittelpunkt [...] Millners Inszenierung zeigt ein vorsichtiges und unsicheres Herantasten an den Umsturz. Darin ist weniger idealistischer Freiheitskampf zu finden, sondern mehr ein Ringen um politische Reformen. Vor allem geht es aber um den Erhalt und das Erlangen eines privaten Glücks. Für die einen trotz des politischen Umbruchs, für die anderen durch ihn.”

Florian Mania, Magdalena Wabitsch, Johanna Miller (v.l.n.r.)

Florian Mania, Magdalena Wabitsch, Johanna Miller (v.l.n.r.) © Markus Morgenstern


 

kritk zu rot oder tot. folge 3: An kapitalismus musst du nicht glauben. er ist einfach da. (2018)

FAZ, Matthias Bischoff, 5. Juli 2018, Kritik zu ROT ODER TOT, FOLGE 3: AN KAPITALISMUS MUSST DU NICHT GLAUBEN. ER IST EINFACH DA.
“Das ist einmal eine wirklich persönliche Eröffnung eines Theaterabends: Unvermittelt setzt der eine oder andere der Akteure sich neben die draußen vor der Naxos-Halle entspannt in der lauen Sommernacht wartenden Zuschauer, stellt ihnen eine Frage, verwickelt sie in ein Gespräch, bittet dann freundlich hinein. Dort wird schon heftig über die Frage diskutiert, ob eine junge Frau Vorarbeiterin in ihrem volkseigenen Betrieb werden soll und die meisten im Publikum raten ab. [...] So gleitet man unversehens mitten hinein in die Probleme des real existierenden Sozialismus, in der DDR, den das Künstlerkollektiv ELEGANZAUSREFLEX unter der Überschrift ROT ODER TOT inszeniert hat.
Unter der Regie von Carolin Millner verschwindet der Unterschied zwischen den erkennbaren Schauspielern und den spontanen Wortbeiträgen aus dem Publikum. Denn hier gibt es kein Draußen und Drinnen, alle sitzen im selben Staatsboot und ringen um die existenziellen Fragen des Aufbaus einer sozialistischen Gesellschaft. [...] Es wird nicht auf den untergegangenen Staat eingedroschen, sondern gleichsam aus ihm heraus gefragt, wie es zu seinem Ende kam und ob nicht auch alles ganz anders hätte kommen können.”

Magdalena Wabitsch, Florian Mania, Anna Rausch, Andreas Jahncke (v.l.n.r.)

Magdalena Wabitsch, Florian Mania, Anna Rausch, Andreas Jahncke (v.l.n.r.) © Teresa Hoerl


 

kritk zu rot oder tot. Folge 2: der weltfrieden hat nichts mit dir zu tun. (2017)

Megalomania Magazin Frankfurt am Main, Gina Stöcklein, November 2017, Kritik zu rot oder tot, Folge 2: Der Weltfrieden hat nichts mit Dir zu tun.
"Die Schauspieler und das Bühnenbild verzichten auf großes Tamtam. Mit der direkten Rede in das Publikum hinein und dem stetigen direkten Blick, fühlt sich der Zuschauer einbezogen. Durch die interaktive Rolle des Publikums bleibt die ganze Zeit ein bisschen Irritation, Spannung und Neugierde im Raum verhaftet. Gefesselt folgt man so dem von uns selbst entschiedenen Ablauf... Die Inszenierung war mitreißend. Einerseits durch die familiäre Geschichte emotional berührend und andererseits gerade wegen der aktiven Mitwirkung unsererseits an der Narration des Abends. Das Stück hinterließ einen bleibenden Eindruck und viel Raum für Diskussion und Interpretation. Das Publikum war mitgenommen von der Aufführung und dankte es mit gebührendem Applaus, welcher definitiv von Begeisterung sprach. Als grandiose Darsteller entpuppten sich an diesem Abend Niolai Gonther, Andreas Jahncke und Magdalena Wabitsch."

Andreas Jahncke, Magdalena Wabitsch

Andreas Jahncke, Magdalena Wabitsch © Teresa Hoerl


 

kritk zu muttersprache (2016) מאַמע-לאָשן

FAZ, Matthias Bischoff, 20.06.2016, Kritik zu Muttersprache מאַמע-לאָשן
"Lediglich weiße Vorhänge bilden das Bühnenquadrat im studioNAXOS. Dahinter kommt ein weiterer Vorhang zum Vorschein und als nach knapp 80 Minuten der Raum kahl ist, gibt es nichts weiter zu sagen, versiegen die Sprechakte, verschwinden die Figuren. Sophie Pfenningstorf, Annemarie Falkenhain und Gabriele Nickolmann sprechen zunächst ohne genaue Rollenzuordnung als Großmutter Lin, Mutter Clara und Enkelin Rahel. Die drei Frauen sprechen Brieftexte, unter anderen an einen nie anwesenden Sohn beziehungsweise Bruder, sie kämpfen miteinander, sie ringen um die Vorherrschaft. Jeweils zwischen Mutter und Tochter ist die Hauptlinie dieser Rededuelle, die bissig, scharfzüngig, voller böser Pointen sind und naturgemäß an kein rechtes Ende kommen. Millners Inszenierung bleibt dicht an den Figuren dran, sie lässt sie mitunter körperlich die gleichen Bewegungen vollführen und verlässt sich dabei ganz auf den Text. Als kreisender Diskurs über jüdische Identität, über jüdisches Leben nach 1945 in der DDR, vor allem als Psychogramm der konfliktträchtigen Mutter-Tochter-Beziehung stellt der Abend aber vor allem Fragen und lässt die Figuren und die Zuschauer damit absichtsvoll allein."

Gabriele Nickolmann, Sophie Pfennigstorf, Annemarie Falkenhain

Gabriele Nickolmann, Sophie Pfennigstorf, Annemarie Falkenhain


 

kritk zu truthahn und knochen und essen und es gefiel uns (2015)

Hamburger Abendblatt und die Welt, Kritik zu Truthahn und Knochen und Essen und es gefiel uns
"Befremdlich beginnt es. Die ersten 15 Minuten wird der schwere Bühnenvorhang nur kurz unten gelüftet und gibt ein Paar Füße frei. Der folgende Vortrag ähnelt einem Hörspiel. Später kommt es dann doch zu Interaktion. Die Texte Steins folgen der Theorie des Bewusstseinsstroms und sind erst einmal unverständlich. Bald erhellt sich, es geht irgendwie um ein Thanksgiving-Essen, und etwas läuft schief. Teller fallen klirrend auf den Boden. Der Text könnte ebensogut zu einem Psychothriller gehören wie zu einer Liebesgeschichte. Was genau, halten die Darstellerinnen erfrischend offen. Ein charmantes kleines Sprachkunstvergnügen."


Hamburg Tourismus Blog, Kritik zu Truthahn und Knochen und Essen und es gefiel uns
"In der Vorankündigung steht, dass der zugrunde liegende Text der amerikanischen Autorin Getrude Stein nicht erklärt werden müsse und er von ihnen so gespielt werde, wie es ihnen gefällt. Und mir gefällt es! Die Inszenierung von Carolin Millner schafft es, sich unaufdringlich aber eindringlich dem Sprachwerk zu nähern und dessen Eigenschaften zu übertragen. Die Darstellerinnen beginnen ihr Spiel mit einem Fuß-Theater – der Vorhang verdeckt den Rest ihrer Körper. Zärtlich und neckisch und dann auf einmal bedrohlich kommunizieren die Individuen mittels ihrer Füße. Auf der Bühne entsteht ein spannendes, sensibles Schauspiel, das einen sehr ästhetischen Zugang zu Steins Stück bietet."

Ines Schiller und Carolin Millner (wegen Krankheitsausfall von Regina Vogel bei der Kalstart Pro Aufführung in Hamburg) in "Truthahn und Knochen und Essen und es gefiel uns" von Gertrude Stein

Ines Schiller und Carolin Millner (wegen Krankheitsausfall von Regina Vogel bei der Kalstart Pro Aufführung in Hamburg) in "Truthahn und Knochen und Essen und es gefiel uns" von Gertrude Stein


* Jammer und Rührung ist ein Programm von studioNAXOS. Die Dramaturginnen Jeanne J. Eschert und Philipp Scholtysik befragen Personen aus dem Publikum dazu, was sie mit einer Veranstaltung erlebt haben. Sie stellen Rührungen, Gemütsregungen oder emotionalen Reaktionen in den Mittelpunkt. Welche Sprache haben wir für individuelle Erlebnisse im Theater? Wie können wir uns verstehen, auch ohne uns zu kennen oder eine gemeinsame Sprache zu haben? Die folgenden Interviews halten die subjektiven Erlebnisse Einzelner als Spuren der Aufführungen fest. So entsteht ein fortlaufender Dialog über das Programm von studioNAXOS.